Auch für Kontaktlinsen gibt es so etwas wie eine Probezeit. Schließlich musst du dich erst an die neue Sehhilfe gewöhnen. Das Probetragen ist wichtig, denn es gibt dir ein Gefühl für die Linsen. Es dient dazu, die richtige Linse zu finden, die dir langanhaltenden Tragekomfort bietet.
Um zu sehen, ob und wie du mit den Kontaktlinsen im Alltag zurechtkommst, gibt dir der Optiker im Anschluss an die Kontaktlinsenanpassung Testlinsen mit nach Hause. Unser Tipp: Notiere dir Fragen, die bei der praktischen Anwendung auftauchen.
Die Eingewöhnung gibt es übrigens bei jeder Kontaktlinse. Wie lange sie dauert, hängt von deiner Empfindlichkeit und dem Sitz der Kontaktlinse ab. Natürlich ist es erst einmal ungewohnt, die Welt durch Kontaktlinsen zu sehen. Erfahrungsgemäß sind aber vor allem Kontaktlinsenerstträger angenehm überrascht davon, wie wenig von den Linsen zu spüren und wie komfortabel das Tragegefühl ist. Vor allem wenn es sich um weiche Kontaktlinsen handelt. Bei harten Kontaktlinsen (auch als formstabile Kontaktlinsen bekannt) dauert die Eingewöhnungszeit erfahrungsgemäß ein paar Tage länger. Bei multifokalen Kontaktlinsen bzw. Gleitsichtlinsen gilt die selbe Regel - es hängt von deinen individuellen Gegebenheiten ab. Falls du nach einigen Tagen immer noch Probleme haben solltest, raten wir dir dich mit deinen Optiker in Verbindung zu setzen.
Auch wenn die positiven Erfahrungen überwiegen – natürlich können auch kleinere Probleme auftauchen, die wir dir nicht verschweigen, sondern erklären möchten.
Ein leichtes Fremdkörpergefühl in der ersten Zeit ist durchaus normal und kein Anlass zur Sorge. Es erklärt sich vielmehr von selbst, schließlich hast du jetzt eine Sehhilfe direkt auf deinem Auge. Vor allem ist dieses Gefühl aber kein Dauerzustand: Bei weichen Linsen verschwindet es schon nach wenigen Stunden, bei harten Linsen kann es aber durchaus sein, dass du ein kleines bisschen mehr Geduld brauchst.
Ein leichtes Schwindelgefühl kann einsetzen. Eine mögliche Ursache dafür ist die Umstellung des Auges auf die neue Unterstützung beim Sehen. Wenn du bisher eine Brille getragen hast, liegt es oft am veränderten Abstand, also daran, dass du deine Umgebung jetzt schärfer und im richtigen Größenverhältnis siehst. Wenn du mit den Kontaktlinsen eine neu festgestellte Sehstörung korrigieren willst oder sich deine Werte verändert haben, müssen sich die Augen vielleicht erst noch daran gewöhnen, dass sie sich jetzt nicht mehr überanstrengen müssen.
Optiker Tipp: Vergesse nicht regelmäßig zur Kontaktlinsenkontrolle zu gehen und deine Augen von einem Optiker oder Augenarzt regelmäßig kontrollieren zu lassen. Diese Kontrolle solltest du optimaler Weise einmal jährlich vollziehen.
Kommt es zu Rötungen des Auges, ist die Sauerstoffversorgung ein möglicher Grund. Genauer gesagt die Sauerstoffunterversorgung. Auch ein nicht ausreichender Tränenfilm ist denkbar. Möglicherweise reagiert dein Auge aber einfach doch sensibler, als gedacht – trotz aller Untersuchungen lassen sich genau solche Probleme erst in der Praxis feststellen.
Es kann natürlich auch ein mechanischer Grund vorliegen: Das Aufsetzen der Linsen muss noch geübt werden. Am Anfang brauchst du eher noch mehrere Anläufe, um die Linse richtig zu platzieren. Das kann zu einer leichten Reizung des Auges führen, legt sich aber in der Regel sehr schnell wieder, wenn du eine kurze Pause einlegst.
Egal, ob du Anfänger oder routinierter Träger bist: Damit Probleme gar nicht erst auftauchen, solltest du dich unbedingt an die vorgegebenen Tragezeiten halten und regelmäßig Kontrolltermine wahrnehmen, auch wenn dir beim Tragen nichts Unangenehmes aufgefallen ist. Ansonsten kann es unbemerkt zu behandlungsbedürftigen Augenproblemen kommen.